Bei Kürbis ist sich unsere Familie in puncto Essensfragen einig! Im Winter kommt die gigantische Beerenfrucht (Ihr habt richtig gelesen!) daher gerne öfters auf unseren Tisch. Dank ihrer Konsistenz und des mild würzigen Geschmacks ist sie extrem vielfältig in der Zubereitung. Reich an Betacarotin und Mineralstoffen und leicht verdaulich, eignet sie sich zudem hervorragend für Babys erste Breikost. Ob jung, ob alt: seine super satte Farbe macht den Kürbis einfach allseits beliebt – denn hier ist das Auge immer mit!
Um die süßliche Note des Kürbis zu kontrastieren, kombiniere ich ihn am liebsten mit frischem Ingwer und Balsamico Essig. Die angenehme Schärfe der tropischen Knolle wärmt im Winter, und wird auch von meinen Kindern problemlos toleriert. Reich an ätherischen Ölen ist Ingwer außerdem ein altbewährtes Heilmittel und wirkt vorbeugend gegen Erkältung, sowie Reise- und Schwangerschaftsübelkeit.
Der feine Balsamico Essig ist nicht nur in der italienischen Küche überall anzutreffen. Mit der süß-sauren Delikatesse lassen sich die verschiedensten Rezepte abrunden, und zusammen mit Kürbis und Ingwer sorgt er für eine wahre Geschmacksexplosion. Probiert es mal aus!
Hier sind also meine drei Lieblingsgerichte mit Kürbis: alle schnell und einfach zubereitet, von den Ravioli mal abgesehen. Die sind eher was für lustige „Family-Koch-Action“ an kalten Wintersonntagen 😉
Gerösteter Kürbis mit Balsamico und „Stracchiatella-Käse“ (Zubereitungsdauer ca. 20 Min.)
Zutaten für 4 Personen
1 kleiner bis mittelgroßer Kürbis
1-2 Frühlingszwiebeln
1 Stück frischer Ingwer
einige Zweige frischer Thymian
1 Handvoll Kürbiskerne
Hartkäse aus Schafsmilch (z.Bsp. Pecorino toscano) oder Grana Padano/Parmesan
Olivenöl nach Belieben
Salz nach Belieben
Crema di Balsamico
Dazu passt
Frisches Graubrot und
cremiger Frischkäse aus Kuh- oder Ziegenmilch, z.Bsp. „Stracciatella-Käse“.
So wird’s gemacht
1) Schält den Kürbis und schneidet ihn in dünne Streifen.
2) Dämpft den Kürbis für ca. 5-10 Min. bis er weich ist.
3) Gebt den Kürbis in eine feuerfeste Auflaufform und bestreut ihn mit den fein geschnittenen Zwiebelringen und den Kürbiskernen.
4) Reibt anschließend grob den Ingwer und den Hartkäse darüber und garniert mit den Thymianzweigen.
5) Gebt einige „Spritzer“ Olivenöl und Salz nach Belieben dazu und grillt den Kürbis für ca. 8-10 Min. bei 200 C im Ofen.
Serviert den gerösteten Kürbis mit etwas Crema di Balsamico. Für ein schnelles Abendessen könnt Ihr dazu einen cremigen Frischkäse und Graubrot reichen. Die Verbindung aus Ingwer-Thymian-Frühlinzszwiebeln gibt diesem Kürbisgericht einen „sommerlichen“ Beigeschmack 😉
Kürbis-Ingwer-Cremesuppe (Zubereitungsdauer ca.20 Min.)
Zutaten für 4 Personen
1 mittelgroßer Kürbis
2-3 Kartoffeln
½ Stange Sellerie
1 kleine Knoblauchzehe
1 Stück frischer Ingwer
evt eine kleine Frühlingszwiebel+Kürbiskerne
2 Loorberblätter
Salz
Muskatnuss
Kreuzkümmel
2-3 EL Weinessig
Olivenöl
einige Spritzer Balsamico Creme
Dazu passt
Frisches Ciabatta-/ Graubrot oder
Reis
So wird’s gemacht
1) Schält und putzt das Gemüse und gebt es zusammen mit den Loorberblättern mit Wasser bedeckt in einen Druck-Kochtopf.
2) Bringt das Gemüse zum Kochen bis das Ventil herauskommt. Kocht es anschließend bei kleiner Flamme für weitere 10-15 Min.
3) Entfernt nach dem Abkühlen die Loorberblätter und gebt jetzt den geriebenen Ingwer, Salz, Muskatnuss, Kreuzkümmel, den Weinessig und einen kräftigen Schluck Olivenöl dazu. Püriert alles mit dem Pürierstab, bis Ihr eine cremige Suppe erhalten habt. Sollte die Suppe zu dick sein, korrigiert mit etwas Wasser und kocht die Suppe nochmals leicht auf.
4) Serviert Eure Kürbis-Cremesuppe mit einigen Spritzern Balsamico und wenn Ihr mögt, etwas klein gehackter Frühlingszwiebel und Kürbiskerne. Dazu passt frisches Ciabatta-Brot.
Wie bei allen Suppen und Eintöpfen, könnt Ihr übriggebliebene Reste für den nächsten Tag kalt stellen. Mit Reis und Parmesan serviert wird aus der Suppe dann ein leckeres Risotto 😉
Kürbisravioli mit Salbei-Butter und Grana Padano (Zubereitungsdauer ca. 50 Min.)
Zutaten für 4 Personen
Für den Pastateig
400 g Mehl (mein Tipp: 300 g Weizenmehl, 100g Dinkelmehl)
4 Eier
Für die Füllung
ca. 350g Kürbis
1-2 Kartoffeln
Grana Padano Käse (mild)/ Parmesan (stärker)
frischer Ingwer
Olivenöl
Salz und Muskatnuss
Für die Soße
Butter
frische Salbeiblätter
Grana Padano
So wird’s gemacht
1) Schält den Kürbis und die Kartoffeln und schneidet sie grob in Stücke.
2) Dämpft das Gemüse für etwa 5-10 min bis es butterweich ist. Alternativ könnt Ihr das gewürfelte Gemüse auch mit ein wenig Olivenöl und Aluminiumfolie ummantelt im vorgeheizten Ofen bei 180 C garen. Bitte nicht in Salzwasser kochen, da so die Gemüsefasern zu viel Wasser aufnehmen und die Füllung später zu wässrig wird!
3) Bereitet in der Zwischenzeit den Pastateig vor: grundsätzlich berechnet man selbstgemachter Pasta 100 gr Mehl + ein Ei pro Kopf. Häuft das Mehl zu einem Krater auf, in den Ihr zunächst ein Ei gebt. Mit einer Gabel langsam das Ei mit dem Mehl verrühren, bis sich ein Brei gebildet hat. Unter ständigem Rühren nach und nach die restlichen Eier dazugeben bis der Teig an Konsistenz gewinnt. Sobald er „fest“ genug ist, könnt ihr ihn mit den Händen weiter kneten. Der Teig sollte sich immer noch leicht mit den Händen bearbeiten lassen.(Alternativ kann natürlich auch die Küchenmaschine benutzt werden: macht weniger Dreck, aber dafür auch weniger Spaß 😉 )
4) Lasst Euren Teig kurz ruhen, während ihr das gedämpfte Gemüse mit einem Kartoffelstampfer zu einem cremigen Mus verarbeitet. Gebt den fein geriebenen Ingwer dazu und schmeckt nach Belieben mit Grana Padano/Parmesan, etwas Olivenöl, Salz und Muskatnuss ab.
5) Setzt in der Zwischenzeit einen großen Topf mit reichlich gesalzenem Wasser für die fertigen Ravioli auf
6) Schneidet jetzt ein ca. handtellergroßes Stück von Eurem Pastateig ab, das Ihr mit dem Nudelholz auf einen ca. 2-3 mm dicken Streifen ausrollt (die Dicke eines 5 Cent Stückes). Am leichtesten geht das natürlich mit der Pasta-Maschiene, wobei der Teig mehrmals bei ständig geringerer Stufe durchgedreht wird.
7) Anschließend schneidet Ihr den Streifen in zwei gleich große Teile, wobei Ihr auf dem einen Teil jeweils einen Teelöffel der Kürbisfüllung im Abstand von ca. 8-10 cm platziert (je nachdem wie groß Ihr Eure Ravioli haben möchtet).
8) Legt nun vorsichtig den anderen Teil über den Streifen mit der Füllung und drückt den Teig um die Kürbishäufchen fest. Achtet dabei darauf, dass sich keine Luftblasen bilden, da sonst die Ravioli beim Kochen platzen können.
9) Schneidet die viereckigen Ravioli mit Hilfe eines Pasta-Rollers aus und drückt nochmals die Teigkanten mit den Fingern fest, damit sie nicht im heißen Wasser zerfallen. Schnittreste verknetet Ihr wieder mit dem restlichen Teig und macht mit Schritt 6) weiter, bis der Teig aufgebraucht ist. (Übriggebliebene Kürbisfüllung kann im Kühlschrank aufbewahrt und ein anderes Mal zur Kürbiscremsuppe dazu gegeben werden (Rezept siehe oben).)
10) Kocht die fertigen Ravioli in genügend kochendem Salzwasser für ca. 3 Minuten. Die Pastastücke sind gar, wenn sie an die Oberfläche gesprudelt kommen.
(Falls Ihr mehr Raviolis gemacht habt, als benötigt, könnt ihr sie problemlos einfrieren und später im tiefgefrorenen Zustand kochen.)
11) Nehmt die Ravioli mit einem Abseiher aus dem Wasser und schwenkt sie in einer Pfanne mit der zerlassenen Butter, frischen Salbeiblättern und geriebenen Grana-Käse. Gebt eventuell etwas von dem Pastawasser dazu, so dass sich zusammen mit der Butter und dem Käse eine cremige Soße bildet.
Serviert die Ravioli schnell mit einer weiteren Prise frisch geriebenen Grana und Pfeffer nach Belieben…und genießt 😉
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Nachkochen und Ausprobieren und freut Euch auf baldige neue Rezepte aus Bella Italia!